Mit Wasserstoff beschäftigt sich der Branchenverband der deutschen Gaswirtschaft, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), bereits seit vielen Jahren. Angesichts der Fahrt aufnehmenden Diskussion, die Wasserstoff künftig eine zentrale Rolle für die Versorgung mit klimaneutraler Energie zuschreibt, intensiviert der Verband nun sein Engagement.
Angekündigt wurde ein millionenschweres Investitionsprogramm für Wasserstoff. Unter dem Motto „Zeit für einen Stoffwech2el“ will der DVGW in den kommenden fünf Jahre zusätzlich zu bereits laufenden Investitionen weitere 15 Millionen Euro in Forschung, Regelwerk, Zertifizierung, Aus- und Weiterbildung sowie Kommunikation stecken. Es sei die bislang „größte Einzelinvestition“ in der 160-jährigen Vereinsgeschichte, teilt der DVGW mit. Vorgesehen ist, mehrere neue Vollzeitstellen zu schaffen. Zudem soll eine Forschungseinheit gegründet werden, in der man Wasserstoffkompetenzen bündelt.
Es sein an der Zeit, so Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, den „Stoffwechsel in der deutschen Energieversorgung konkret einzuläuten“. „Die Weichen für das Energiesystem von morgen, für den Markthochlauf und damit für den Erfolg von Wasserstoff insgesamt werden jetzt gestellt.“
Der DFGW will mit seinem H2-Innovationsprogramm am Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland beitragen. Damit Wasserstoff in der bestehenden Gasinfrastruktur künftig genutzt werden kann, bedarf es aus Sicht des DVGW einer umfassenden Anpassung des Regelwerks. Rund 500.000 Kilometer Fern- und Verteilnetze müssten ebenso wie Gasendgeräte ‚H2ready‘ gemacht werden. Zusätzlich wird vom DVGW ein reines H2-Regelwerk entwickelt.
Und man sucht den Schulterschluss zu anderen Branchenorganisationen. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) will man intensivieren. Die Kompetenzen würden sich ergänzen, so ist man beim DVGW überzeugt, zusammen will man das Thema Wasserstoff weiter vorantreiben.